Im Fokus: Alles über Chips beim Pferd - Ursachen, Erkennung und optimale Behandlung

Chips beim Pferd sind ein Begriff, den wohl jeder Pferdebesitzer schon einmal gehört hat. Aber was genau verbirgt sich dahinter? Diese kleinen Knochenfragmente können nicht nur Unbehagen verursachen, sondern auch eine Herausforderung für die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden unserer Gefährten darstellen. Hier erfahren Sie alles, was Sie über das Thema “Chips beim Pferd” wissen müssen.

Chips beim Pferd sind kleine abgesplitterte Knochenstückchen, die häufig im Gelenk auftreten können. Oft bleiben sie zunächst unbemerkt und werden erst im Rahmen einer Ankaufsuntersuchung durch Röntgen oder andere Untersuchungen entdeckt. Diese Knochensplitter, die sich frei im Gelenk bewegen, können Schmerzen und Lahmheit verursachen, was die Besorgnis der Besitzer hervorruft. Metaphorisch betrachtet kann man sich Chips beim Pferd wie einen unangenehmen Stein im Schuh vorstellen, der bei jedem Schritt Unbehagen verursacht.

Chips entstehen hauptsächlich als Folge einer Gelenkerkrankung, der sogenannten Osteochondrosis dissecans. Dabei kommt es zu Störungen im Wachstum des Knorpels, was zur Bildung kleiner Knochensplitter führt. Chips treten besonders häufig in den Sprung- und Fesselgelenken auf, können jedoch ebenso andere Gelenke betreffen.

Osteochondrosis dissecans (OCD) ist eine genetisch bedingte Erkrankung der Skelettentwicklung, die hauptsächlich bei neugeborenen oder jungen Pferden auftritt, da in diesem Alter das Knorpelwachstum am stärksten ist. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer Störung in der Entwicklung des Knorpels. Normalerweise ist das Skelett eines heranwachsenden Fohlens zunächst knorpelig angelegt und verknöchert sich im Laufe der Zeit. Bei Tieren mit OCD ist jedoch dieser Verknöcherungsprozess gestört, was zur Ablösung kleiner Fragmente an den Gelenkflächen führt, den sogenannten Chips.

OCD wird sowohl von genetischen als auch von Umweltfaktoren beeinflusst. Die Veranlagung für die Erkrankung wird regelmäßig vererbt, aber sie tritt nicht zwangsläufig auf. Das Risiko dafür ist jedoch sehr hoch. Darüber hinaus können auch falsche Fütterung, übermäßiges Training sowie Verletzungen und Unfälle zur Entstehung von Chips beitragen.

Häufig verlaufen Chips zunächst symptomlos, und betroffene Pferde zeigen keine offensichtigen Anzeichen. Die abgelösten Knochenfragmente können sich jedoch frei im Gelenk bewegen und wie ein Störfaktor wirken, indem sie das Gelenk reizen und Schmerzen sowie Lahmheiten verursachen.

Typische Symptome eines Chips im Gelenk sind:

  • Geschwollene Gelenke
  • Erhöhte Wärmeentwicklung im betroffenen Gelenk
  • "Galle" im Gelenk, erkennbar als äußere Verdickungen, die durch eine vermehrte Ansammlung von Gelenkflüssigkeit aufgrund der Entzündung entstehen
  • Schmerzen, insbesondere bei Berührung
  • Lahmheit

Wenn der Verdacht besteht, dass sich im Gelenk eines Pferdes ein Chip gelöst hat, kann dies durch bildgebende Verfahren überprüft werden. In der Regel werden dazu Röntgenbilder angefertigt. Anhand der Röntgenaufnahmen können Lage und Größe des Knochenfragments bestimmt werden.

Für die Entfernung des Chips ist eine minimalinvasive Operation erforderlich, die als Gelenkspiegelung (Arthroskopie) bekannt ist. Dabei werden unter Vollnarkose durch sehr kleine Hautschnitte eine Kamera und weitere Instrumente in das Gelenk eingeführt. Die Lage des Chips wird überprüft und anschließend entfernt. Es besteht auch die Möglichkeit, das Gelenk zu spülen, um eine vorhandene Entzündung zu beseitigen. Nach Abschluss des Eingriffs werden die Operationswunden vernäht, und die Operation ist abgeschlossen.

Bei Chip OPs bleiben die Pferde maximal eine Woche in der Box und werden sehr schnell kontrolliert bewegt und so mobilisiert.

Das verbessert und verkürzt die Rekonvakeszens deutlich.

In manchen Fällen kann ein Chip fest im Gewebe verwachsen sein und zunächst keine Beeinträchtigung des Gelenks verursachen. Es besteht jedoch immer das Risiko, dass sich der Chip aus dem Gewebe löst und doch Störungen im Gelenk verursacht. Daher ist es ratsam, einen Chip, selbst wenn er nur prophylaktisch entfernt wird, zu behandeln. Wenn Sie Bedenken oder Zweifel hinsichtlich des Narkoserisikos oder des Ablaufs der Operation haben, zögern Sie nicht, uns anzusprechen. Gemeinsam können wir alle Fragen klären und den besten Behandlungsweg für Ihr Pferd finden.

In der Pflege unserer Pferde liegt eine Verantwortung, die auch die Aufmerksamkeit für Erkrankungen wie Chips einschließt. Durch frühzeitige Erkennung, gezielte Behandlung und regelmäßige Kontrollen können wir sicherstellen, dass unsere Tiere nicht nur frei von Schmerzen sind, sondern auch optimal in ihrer Leistungsfähigkeit unterstützt werden.

Wenn Sie weitere Fragen haben oder professionelle Beratung wünschen, stehen wir Ihnen als verlässlicher Partner zur Verfügung. Gemeinsam setzen wir uns für das Wohlbefinden unserer Pferde ein, damit sie ihre volle Stärke und Lebensfreude entfalten können!