Verletzungen beim Pferd

Viele Personen, die Pferde besitzen, haben möglicherweise bereits eine ähnliche Situation erlebt: Ein wunderschöner Frühlingstag, das Pferd genießt die Zeit auf der Weide, aber kehrt dann humpelnd auf drei Beinen in den Stall zurück. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man eine Verletzung. Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, wie Sie in einer solchen Situation handeln sollten.

Einschätzung der Verletzungen

Die Schwere einer Verletzung wird nicht zwangsläufig durch ihre Größe bestimmt. Eine kleine, aber tiefe Wunde in der Nähe eines Gelenks kann potenziell größere Auswirkungen haben als eine große, oberflächliche Hautverletzung. Daher sollten Verletzungen im Bereich von Gelenken besonders ernst genommen werden, da das Risiko einer Infektion hier besonders hoch ist. Ursachen für Verletzungen können vielfältig sein: scharfe Gegenstände auf der Weide, Tritte von Artgenossen oder Unfälle während des Trainings – die Möglichkeiten sind zahlreich. Am häufigsten sind die Gliedmaßen der Pferde betroffen.

Die entscheidenden Fragen sind:

  • Wo genau befindet sich die Verletzung?
  • Wie tief ist die Verletzung?
  • Ist möglicherweise Knochen sichtbar oder befinden sich Gelenke in der Nähe?
  • Liegt eine Blutung vor?
  • Wann ist die Verletzung aufgefallen, und wie alt könnte sie ungefähr sein?

Die obere Region der Gliedmaße des Pferdes ist durch Muskulatur gut geschützt, was das Risiko einer Infektion des Gelenks und seiner begleitenden Strukturen verringert. Verletzungen im Bereich des Hufgelenks sollten jedoch besonders ernst genommen werden. Falls Sie unsicher sind, ob ein Gelenk oder eine synoviale Struktur betroffen ist, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt konsultieren. Sollte das Gelenk involviert sein, ist es notwendig, die Wunde gründlich zu spülen, um sie von Bakterien zu reinigen.

Erstversorgung

Es ist äußerst wichtig, eine Infektion der Wunde zu vermeiden. Aus diesem Grund sollten Verletzungen gründlich gereinigt und abgedeckt werden. Bitte verzichten Sie darauf, die Wunden direkt mit Salben oder Sprays zu behandeln, da dies später möglicherweise die Diagnose erschwert. Gelbe Cremes können leicht mit Eiter verwechselt werden, und das bekannte Blauspray kann die gesamte Wunde dunkel erscheinen lassen. Ebenso kann die eigenständige Verabreichung von Schmerzmitteln bei Verletzungen, die mit Lahmheit einhergehen, eine spätere Untersuchung beeinträchtigen. Wenn Ihr Pferd zuvor Lahmheit gezeigt hat, könnte diese aufgrund der schmerzlindernden Wirkung der Medikamente möglicherweise für den Tierarzt nicht mehr erkennbar sein, und eine sinnvolle Lahmheitsuntersuchung ist dann nicht mehr möglich.

Tipps für die Stallapotheke:

  • Iod-Lösung: sehr gut geeignet zur Wundreinigung, brennt nicht
  • Schleimhautdesinfektionsmittel: eigentlich für den Gebrauch an Schleimhäuten gedacht, ebenfalls kein Brennen und damit angenehme Anwendung für das Pferd
  • Verbandsmaterial: Tupfer, Watterollen und selbstklebende Bandagen für den ersten Verband und somit Abdeckung der Wunde. Bitte niemals zu fest wickeln, weil sonst die Blutzufuhr beeinträchtigt werden kann. Gute Polsterung ist hierbei sehr wichtig.

Tierärzt*in rufen!

Jede Verletzung bedeutet eine Unterbrechung der Haut, die eine entscheidende Schutzbarriere gegenüber Krankheitserregern bildet und ihr Eindringen in den Körper verhindert. Diese Barriere kann jedoch nur wirksam sein, solange sie unversehrt ist. Bereits bei einer kleinen Eintrittspforte übernehmen Bakterien die Kontrolle, was zu einer Entzündung führen kann. Diese Entzündung kann sich auf den gesamten Körper ausbreiten. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, dass jede Verletzung tierärztlich untersucht wird. Dadurch wird auch eine angemessene medikamentöse Behandlung der Wunde sichergestellt. Möglicherweise ist der Einsatz von Antibiotika ratsam, um eine Infektion zu verhindern oder bereits vorhandene Infektionen zu behandeln.

Wenn die Wunde frisch ist, kann sie von einem Tierarzt oder einer Tierärztin chirurgisch versorgt und genäht werden, was den Heilungsprozess unterstützt. Wenn das Nähen der Wunde nicht mehr möglich ist, muss der Körper die Wunde durch sekundäre Wundheilung selbst schließen. In einigen Fällen ist auch eine gründliche Spülung der Wunde erforderlich, insbesondere wenn sich die Verletzung in der Nähe von Gelenken befindet, um eine Gelenksinfektion zu verhindern.

Bitte kontaktieren Sie bei einer Verletzung grundsätzlich eine Tierärzt*in und halten Sie den Equidenpass bereit, damit der Impfschutz für Tetanus überprüft werden kann.

Geduld haben

Wenn die Verletzung frisch ist, kann sie von einem Tierarzt oder einer Tierärztin chirurgisch behandelt und genäht werden, was den Heilungsprozess unterstützt. Falls eine Naht nicht mehr möglich ist, muss der Körper die Wunde durch sekundäre Wundheilung selbst schließen. In manchen Fällen ist auch eine gründliche Spülung der Wunde erforderlich, insbesondere wenn sich die Verletzung in der Nähe von Gelenken befindet, um eine Infektion des Gelenks zu verhindern.

Wenn Sie mehr über dieses Thema erfahren möchten oder Ihr Pferd von einer Verletzung betroffen ist, zögern Sie nicht, uns anzurufen! Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung und bieten Ihnen die Unterstützung und Informationen, die Sie benötigen.