West-Nil-Virus
West-Nil-Virus
Anlässlich der zunehmenden Diskussionen über die endemisch vermehrt auftretenden Fälle von West-Nil-Virus Infektionen bei Pferden in Deutschland, möchten wir kurz über Risiken und Behandlungen bzw. Impfungen informieren.
Seit 2018 wird das WNV in Deutschland beobachtet. Das Virus, das bisher vor allem in Brandenburg, Berlin, Sachsen und Sachsen-Anhalt nachgewiesen wurde, wird über die Tigermücke und deren Vermehrungswirte, Wildvögel, übertragen.
Eine Infektion verläuft meistens unauffällig oder sehr mild. In ca. 8 Prozent der Fälle kann es zu schweren neuroinvasiven Verlaufsformen kommen. Ca. die Hälfte dieser schweren Verlaufsformen sterben oder leiden lebenslang unter Folgeschäden.
Durch den feuchtwarmen Sommer mit starker Mückenaktivität, muss von einer Verbreitung des WNV ausgegangen werden. Erste Nachweise gelangen in Baden-Württemberg und vor allem Niedersachsen. Dementsprechend empfiehlt die StiKoVet eine Impfung über die Risikogebiete hinaus. Da mit einem langanhaltenden Schutz erst nach Vollendung der Grundimmunisierung (ca. 8 Wochen) gerechnet werden kann, empfehlen wir mit der Impfung für die Mückensaison 2025 rechtzeitig, das heißt bis spätestens Februar, zu beginnen.
Zur Therapie von klinisch auffälligen Pferden ist zu sagen, dass es derzeit keine spezifische antivirale Behandlung gibt. Das heißt, erkrankte Pferde werden symptomatisch mit entzündungs- und schmerzhemmenden Medikamenten begleitet.
Bei Rückfragen melden Sie sich gerne an uns unter kontakt@praxis-fohlenweide.de
Verletzung beim Pferd
Verletzungen beim Pferd
Viele Personen, die Pferde besitzen, haben möglicherweise bereits eine ähnliche Situation erlebt: Ein wunderschöner Frühlingstag, das Pferd genießt die Zeit auf der Weide, aber kehrt dann humpelnd auf drei Beinen in den Stall zurück. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man eine Verletzung. Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, wie Sie in einer solchen Situation handeln sollten.
Einschätzung der Verletzungen
Die Schwere einer Verletzung wird nicht zwangsläufig durch ihre Größe bestimmt. Eine kleine, aber tiefe Wunde in der Nähe eines Gelenks kann potenziell größere Auswirkungen haben als eine große, oberflächliche Hautverletzung. Daher sollten Verletzungen im Bereich von Gelenken besonders ernst genommen werden, da das Risiko einer Infektion hier besonders hoch ist. Ursachen für Verletzungen können vielfältig sein: scharfe Gegenstände auf der Weide, Tritte von Artgenossen oder Unfälle während des Trainings – die Möglichkeiten sind zahlreich. Am häufigsten sind die Gliedmaßen der Pferde betroffen.
Die entscheidenden Fragen sind:
- Wo genau befindet sich die Verletzung?
- Wie tief ist die Verletzung?
- Ist möglicherweise Knochen sichtbar oder befinden sich Gelenke in der Nähe?
- Liegt eine Blutung vor?
- Wann ist die Verletzung aufgefallen, und wie alt könnte sie ungefähr sein?
Die obere Region der Gliedmaße des Pferdes ist durch Muskulatur gut geschützt, was das Risiko einer Infektion des Gelenks und seiner begleitenden Strukturen verringert. Verletzungen im Bereich des Hufgelenks sollten jedoch besonders ernst genommen werden. Falls Sie unsicher sind, ob ein Gelenk oder eine synoviale Struktur betroffen ist, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt konsultieren. Sollte das Gelenk involviert sein, ist es notwendig, die Wunde gründlich zu spülen, um sie von Bakterien zu reinigen.
Erstversorgung
Es ist äußerst wichtig, eine Infektion der Wunde zu vermeiden. Aus diesem Grund sollten Verletzungen gründlich gereinigt und abgedeckt werden. Bitte verzichten Sie darauf, die Wunden direkt mit Salben oder Sprays zu behandeln, da dies später möglicherweise die Diagnose erschwert. Gelbe Cremes können leicht mit Eiter verwechselt werden, und das bekannte Blauspray kann die gesamte Wunde dunkel erscheinen lassen. Ebenso kann die eigenständige Verabreichung von Schmerzmitteln bei Verletzungen, die mit Lahmheit einhergehen, eine spätere Untersuchung beeinträchtigen. Wenn Ihr Pferd zuvor Lahmheit gezeigt hat, könnte diese aufgrund der schmerzlindernden Wirkung der Medikamente möglicherweise für den Tierarzt nicht mehr erkennbar sein, und eine sinnvolle Lahmheitsuntersuchung ist dann nicht mehr möglich.
Tipps für die Stallapotheke:
- Iod-Lösung: sehr gut geeignet zur Wundreinigung, brennt nicht
- Schleimhautdesinfektionsmittel: eigentlich für den Gebrauch an Schleimhäuten gedacht, ebenfalls kein Brennen und damit angenehme Anwendung für das Pferd
- Verbandsmaterial: Tupfer, Watterollen und selbstklebende Bandagen für den ersten Verband und somit Abdeckung der Wunde. Bitte niemals zu fest wickeln, weil sonst die Blutzufuhr beeinträchtigt werden kann. Gute Polsterung ist hierbei sehr wichtig.
Tierärzt*in rufen!
Jede Verletzung bedeutet eine Unterbrechung der Haut, die eine entscheidende Schutzbarriere gegenüber Krankheitserregern bildet und ihr Eindringen in den Körper verhindert. Diese Barriere kann jedoch nur wirksam sein, solange sie unversehrt ist. Bereits bei einer kleinen Eintrittspforte übernehmen Bakterien die Kontrolle, was zu einer Entzündung führen kann. Diese Entzündung kann sich auf den gesamten Körper ausbreiten. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, dass jede Verletzung tierärztlich untersucht wird. Dadurch wird auch eine angemessene medikamentöse Behandlung der Wunde sichergestellt. Möglicherweise ist der Einsatz von Antibiotika ratsam, um eine Infektion zu verhindern oder bereits vorhandene Infektionen zu behandeln.
Wenn die Wunde frisch ist, kann sie von einem Tierarzt oder einer Tierärztin chirurgisch versorgt und genäht werden, was den Heilungsprozess unterstützt. Wenn das Nähen der Wunde nicht mehr möglich ist, muss der Körper die Wunde durch sekundäre Wundheilung selbst schließen. In einigen Fällen ist auch eine gründliche Spülung der Wunde erforderlich, insbesondere wenn sich die Verletzung in der Nähe von Gelenken befindet, um eine Gelenksinfektion zu verhindern.
Bitte kontaktieren Sie bei einer Verletzung grundsätzlich eine Tierärzt*in und halten Sie den Equidenpass bereit, damit der Impfschutz für Tetanus überprüft werden kann.
Geduld haben
Wenn die Verletzung frisch ist, kann sie von einem Tierarzt oder einer Tierärztin chirurgisch behandelt und genäht werden, was den Heilungsprozess unterstützt. Falls eine Naht nicht mehr möglich ist, muss der Körper die Wunde durch sekundäre Wundheilung selbst schließen. In manchen Fällen ist auch eine gründliche Spülung der Wunde erforderlich, insbesondere wenn sich die Verletzung in der Nähe von Gelenken befindet, um eine Infektion des Gelenks zu verhindern.
Wenn Sie mehr über dieses Thema erfahren möchten oder Ihr Pferd von einer Verletzung betroffen ist, zögern Sie nicht, uns anzurufen! Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung und bieten Ihnen die Unterstützung und Informationen, die Sie benötigen.
Im Fokus: Alles über Chips beim Pferd - Ursachen, Erkennung und optimale Behandlung
Im Fokus: Alles über Chips beim Pferd - Ursachen, Erkennung und optimale Behandlung
Chips beim Pferd sind ein Begriff, den wohl jeder Pferdebesitzer schon einmal gehört hat. Aber was genau verbirgt sich dahinter? Diese kleinen Knochenfragmente können nicht nur Unbehagen verursachen, sondern auch eine Herausforderung für die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden unserer Gefährten darstellen. Hier erfahren Sie alles, was Sie über das Thema “Chips beim Pferd” wissen müssen.
Chips beim Pferd sind kleine abgesplitterte Knochenstückchen, die häufig im Gelenk auftreten können. Oft bleiben sie zunächst unbemerkt und werden erst im Rahmen einer Ankaufsuntersuchung durch Röntgen oder andere Untersuchungen entdeckt. Diese Knochensplitter, die sich frei im Gelenk bewegen, können Schmerzen und Lahmheit verursachen, was die Besorgnis der Besitzer hervorruft. Metaphorisch betrachtet kann man sich Chips beim Pferd wie einen unangenehmen Stein im Schuh vorstellen, der bei jedem Schritt Unbehagen verursacht.
Chips entstehen hauptsächlich als Folge einer Gelenkerkrankung, der sogenannten Osteochondrosis dissecans. Dabei kommt es zu Störungen im Wachstum des Knorpels, was zur Bildung kleiner Knochensplitter führt. Chips treten besonders häufig in den Sprung- und Fesselgelenken auf, können jedoch ebenso andere Gelenke betreffen.
Osteochondrosis dissecans (OCD) ist eine genetisch bedingte Erkrankung der Skelettentwicklung, die hauptsächlich bei neugeborenen oder jungen Pferden auftritt, da in diesem Alter das Knorpelwachstum am stärksten ist. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer Störung in der Entwicklung des Knorpels. Normalerweise ist das Skelett eines heranwachsenden Fohlens zunächst knorpelig angelegt und verknöchert sich im Laufe der Zeit. Bei Tieren mit OCD ist jedoch dieser Verknöcherungsprozess gestört, was zur Ablösung kleiner Fragmente an den Gelenkflächen führt, den sogenannten Chips.
OCD wird sowohl von genetischen als auch von Umweltfaktoren beeinflusst. Die Veranlagung für die Erkrankung wird regelmäßig vererbt, aber sie tritt nicht zwangsläufig auf. Das Risiko dafür ist jedoch sehr hoch. Darüber hinaus können auch falsche Fütterung, übermäßiges Training sowie Verletzungen und Unfälle zur Entstehung von Chips beitragen.
Häufig verlaufen Chips zunächst symptomlos, und betroffene Pferde zeigen keine offensichtigen Anzeichen. Die abgelösten Knochenfragmente können sich jedoch frei im Gelenk bewegen und wie ein Störfaktor wirken, indem sie das Gelenk reizen und Schmerzen sowie Lahmheiten verursachen.
Typische Symptome eines Chips im Gelenk sind:
- Geschwollene Gelenke
- Erhöhte Wärmeentwicklung im betroffenen Gelenk
- "Galle" im Gelenk, erkennbar als äußere Verdickungen, die durch eine vermehrte Ansammlung von Gelenkflüssigkeit aufgrund der Entzündung entstehen
- Schmerzen, insbesondere bei Berührung
- Lahmheit
Wenn der Verdacht besteht, dass sich im Gelenk eines Pferdes ein Chip gelöst hat, kann dies durch bildgebende Verfahren überprüft werden. In der Regel werden dazu Röntgenbilder angefertigt. Anhand der Röntgenaufnahmen können Lage und Größe des Knochenfragments bestimmt werden.
Für die Entfernung des Chips ist eine minimalinvasive Operation erforderlich, die als Gelenkspiegelung (Arthroskopie) bekannt ist. Dabei werden unter Vollnarkose durch sehr kleine Hautschnitte eine Kamera und weitere Instrumente in das Gelenk eingeführt. Die Lage des Chips wird überprüft und anschließend entfernt. Es besteht auch die Möglichkeit, das Gelenk zu spülen, um eine vorhandene Entzündung zu beseitigen. Nach Abschluss des Eingriffs werden die Operationswunden vernäht, und die Operation ist abgeschlossen.
Bei Chip OPs bleiben die Pferde maximal eine Woche in der Box und werden sehr schnell kontrolliert bewegt und so mobilisiert.
Das verbessert und verkürzt die Rekonvakeszens deutlich.
In manchen Fällen kann ein Chip fest im Gewebe verwachsen sein und zunächst keine Beeinträchtigung des Gelenks verursachen. Es besteht jedoch immer das Risiko, dass sich der Chip aus dem Gewebe löst und doch Störungen im Gelenk verursacht. Daher ist es ratsam, einen Chip, selbst wenn er nur prophylaktisch entfernt wird, zu behandeln. Wenn Sie Bedenken oder Zweifel hinsichtlich des Narkoserisikos oder des Ablaufs der Operation haben, zögern Sie nicht, uns anzusprechen. Gemeinsam können wir alle Fragen klären und den besten Behandlungsweg für Ihr Pferd finden.
In der Pflege unserer Pferde liegt eine Verantwortung, die auch die Aufmerksamkeit für Erkrankungen wie Chips einschließt. Durch frühzeitige Erkennung, gezielte Behandlung und regelmäßige Kontrollen können wir sicherstellen, dass unsere Tiere nicht nur frei von Schmerzen sind, sondern auch optimal in ihrer Leistungsfähigkeit unterstützt werden.
Wenn Sie weitere Fragen haben oder professionelle Beratung wünschen, stehen wir Ihnen als verlässlicher Partner zur Verfügung. Gemeinsam setzen wir uns für das Wohlbefinden unserer Pferde ein, damit sie ihre volle Stärke und Lebensfreude entfalten können!
Verstärkung gesucht: werde Teil unseres Teams!
Verstärkung gesucht: werde Teil unseres Teams!
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Tierärztliche Praxis Fohlenweide GmbH
Dr. Georg Veith
Paul-Ernst-Str. 40
82549 Königsdorf
Deutschland
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